Was will ich als Paarcoach und «Beziehungs-o-login» bewirken?

Meine grosse Leidenschaft ist es, eine Beziehungs-«Sinnfluencerin» zu sein 😊. Eine erfüllende, glückliche Partnerschaft ist wie pures Gold. Keine andere Währung ist wertvoller und beständiger. Als Beziehungs-o-login wünsche ich mir, dass möglichst viele Menschen das erkennen. Und dass sie aus dieser Erkenntis heraus bereit sind, ganz viel in diese «Herzens-Währung» zu investieren.

Leuchtende, strahlende Augen sind das Schönste, was ich kenne. Von ganzem Herzen wünsche ich mir unzählige Augen, bis ins hohe Alter voller Lebensweisheit leuchten. Und Paare, die sich voller Freude ihre wundervollen Paar-Geschichten erzählen – vielleicht auf einer gemeinsamen «Geschichten-Bank».

wunderschöne ornamentale Metallbank zum Sitzen, um sich darauf schöne Paargeschichten zu erzählen.
Edle Bank zum Erzählen von Paargeschichten

PARTNERSCHAFT, die «Währung des Herzens» – das wahre Gold!

Bist Du Dir bewusst, was für ein Glück es ist, einen Menschen gefunden zu haben, der bereit ist seinen Lebensweg mit Dir zu gehen? Es braucht doch sehr viel Mut, Grosszügigkeit und Offenheit dazu, sich für einen Menschen zu entscheiden und mit ihm/ihr sein Leben zu teilen. Da spielen so grosse Dinge wie Vertrauen, Liebe und eben auch Mut eine wichtige Rolle.

In der Verliebtheit haben wir das Gefühl, unsere:n Seelenpartner:in gefunden zu haben. Ich musste beim Hören eines Podcasts sehr schmunzeln, als ich diese Paartherapeutin sagen hörte: «Ich habe so viele Affären zu behandeln, die diesen Menschen Kummer bereiten. Und ich höre dann sehr oft, dass die «Affäre» halt ihr Seelenpartner sei, und sie deshalb nicht mehr anders können, als an diesen neuen Menschen zu denke. Deshalb sind sie bereit, ihre bestehende Langzeitbeziehung aufs Spiel zu setzen».

Dies greift meiner Meinung nach viel zu kurz und ist meistens eine trendige Ausrede, nicht hinschauen zu müssen in der aktuellen Beziehung. Weil «Seelenpartner» sind im Moment hoch im Kurs 😉.

Wirkliche Seelenpartner werden ganz selten gefunden, und nicht jede Affäre ist ein Seelenpartner!

Nach der Verliebtheit zeigt sich erst: ist es Liebe und bleibt diese auch …?

In der Verliebtheit spielen die Hormone dermassen verrückt, dass wir alles rosarot und himmlisch finden und eigentlich gar nicht mehr klar denken können. Fast ausnahmslos alle haben in dem Moment das Gefühl, ihr Pendant oder eben ihren Seelenpartner gefunden zu haben. Früher hiess das halt noch anders, aber «Seelenpartner» klingt doch wunderbar oder? Wirklich? Echt jetzt? Nein: Wir verhalten uns wie Süchtige für den nächsten «Schuss» 😉 und rechtfertigen uns mit Seelenpartnerschaft. Solange es nur 2 Menschen betrifft, und es keine Affäre ist, spricht auch nichts dagegen.

Häufig – zum Glück! führt die Verliebtheit dazu, dass wir in dieser Zeit genug Kraft haben und Erlebnisse sammeln mit eben diesem anderen Menschen einen Bund fürs Leben einzugehen. Wenn wir Glück haben, finden wir danach auch einen guten Weg zusammen und wenn wir noch mehr Glück haben, passt das auch den Rest des Lebens mehr oder weniger (immer wieder) gut.

An dieser Stelle behaupte ich aber ganz frech, dass es den wenigsten einfach so gelingt, dann mit ihrem/ihrer «Seelenpartner:in» einfach so eine Langzeitbeziehung voller Glück und Erfüllung zu leben, weil es von alleine so gut passt. Weil Beziehung auch ARBEIT ist! Arbeit, die sich lohnt und sogar Spass machen kann.

goldenes Herz als Symbol für Beziehungsgold.

Das Lebens-Projekt «Partnerschaft 2.0 ahoi!»

Was meine ich mit Partnerschaft 2.0? Vielleicht lebst Du seit Jahrzehnten in einer Paarbeziehung, ihr habt vielleicht Kinder oder auch nicht, und diese sind jetzt ausgeflogen. Du bist um die 50 oder auch älter und Du/Ihr habt noch mindestens 20-30 Jahre Partnerschaft vor Euch, wenn Ihr zusammen alt werden möchtet. Da lohnt es sich doch, nochmals genau hin zu schauen und zu überlegen:

Wie gestalten wir unsere nächsten 20-30 Jahre, damit wir

glücklich und erfüllt zusammen alt werden können?

glückliches älteres Paar, das lacht und viel Freude ausstrahlt

Ich habe mich aus verschiedenen Gründen dazu entschlossen, mich auf Langzeitbeziehungen zu spezialisieren. Selber lebe ich seit insgesamt 38 Jahren in einer Langzeitbeziehung. Jetzt in meiner 2. Ehe und hier investieren mein Partner und ich sehr viel, damit diese erfüllend und glücklich bleibt bis ins hohe Alter.

Ich bin nicht nur Beziehungscoach oder eben Beziehungs-o-login. Auf LinkedIn nenne ich mich auch Love-Navigator und ich schreibe dort, dass ich als Love-Navigator Paare durch den «Ozean der Beziehung» 🌊 navigiere und ihnen zeige wie sie ihr Boot selber geschickt durch die raue See oder in der Flaute steuern können.

Wir haben beide eine:n Ehepartner:in verlassen und sehr viel Schmerz kreiert für uns und unsere Lieben. Wir haben es nicht besser gewusst und gekonnt damals. Das tut uns beiden sehr leid, aber wir können es nicht mehr ungeschehen machen.

Aber genau das ist meine Motivation, anderen Paaren zu zeigen, wo und wie sie es besser machen können als wir es damals getan haben.

Ich höre es bei meinen eigenen Ausbildungen immer wieder. «Du kannst alles im Netz finden, Du kannst auch Gratiskurse besuchen, Bücher und Podcasts lesen, aber das alles ersetzt keinen Coach.»

Selbst Paartherapeuten brauchen ab und zu einen Coach …

Genau aus diesem Grund besuche ich auch selber immer wieder Weiterbildungen, lese Bücher, höre jede Menge Podcasts, mache Meditationen, bearbeite auch meine eigenen Themen mit Hypnose (ich bin selbst Hypnosetherapeutin) und wir haben sogar auch schon selber ein Paarcoaching besucht, was für uns der Gamechanger war.

Auch von anderen Paartherapeutinnen lese und höre ich immer wieder, dass sie selber Paarcoachings besuchen, wenn bei ihnen irgendetwas hakt. Warum tun sie oder wir das? Weil wir wissen, dass wir alle «blinde Flecken» haben und wir uns vielleicht nicht die richtigen und wichtigen Fragen stellen.

Weshalb nicht? Weil uns die richtigen Fragen vielleicht gar nicht in den Sinn kommen?

  • Weil wir nämlich auch nicht alles wissen (woher auch und wie auch!).
  • Weil es immer schon so war und wir vor lauter Bäumen den Wald vielleicht nicht sehen?
  • Weil wir das, was vielleicht sogar schon vor der Nase liegt, nicht erkennen?
  • Usw.

Und vielleicht sogar, weil es manchmal einfacher ist, wenn ein aussenstehender Coach etwas anspricht als wenn wir es selber tun. Schön blöd oder? Aber auch wir sind nur Menschen und ein ganz normales Paar …

Paarcoaching: Eine Investion in Dich und Eure Zukunft?

«Warum braucht es denn überhaupt einen Coach?» werde ich häufig gefragt. «Ich kann das doch alleine, wenn ich es nur genug will.»

Ich kann Dir hier ein paar Gründe nennen:

  • Mit einem Coach hast Du eine neutrale Person an Deiner/Eurer Seite.
  • Damit Du/Ihr nicht mit Euren Problemen Angehörige und Freunde belastet.
  • Du/Ihr erhaltet regelmässigen Support und neue Inputs.
  • Der Coach ist nicht involviert und hat deshalb eine Aussenansicht.
  • Der Coach stellt Fragen, die sich sonst vielleicht niemand getraut.

In meinem Bootcamp Du für Euch hat mir eine Teilnehmerin geschrieben, dass der Kurs ihr und ihrer Partnerschaft viel mehr Nähe und Freude gebracht hat als z.B. der letzte Urlaub. Wie schön ist das denn? Das hat mich zu Tränen gerührt und genau solche Dinge möchte ich bewirken.

Ich höre oft, dass viele Paare bereit sind, ganz viel Geld in eine neue Küche, einen schöneren Garten, ein Auto oder auch in einen teuren Urlaub zu investieren. Sie glauben, dass sie damit genug für ihre Beziehung tun und sind dann oft enttäuscht, dass die neue Küche und der schönere Garten ihnen nicht mehr Nähe und Erfüllung bringen als vorher. Das finde ich ein bisschen traurig! Zeit oder Geld für eine Beratung oder einen Kurs wäre die bessere Investition, oder nicht?

Ich denke natürlich umgekehrt: wenn die Beziehung erfüllend und glücklich ist und dann vielleicht ein gemeinsames Projekt «wir verschönern unsern Garten» zu mehr Zufriedenheit und Freude verhilft, dann go for it! Dann geniesst den Urlaub zu zweit (vielleicht muss es dann auch nicht mehr so weit weg und luxuriös sein?). Oder lasst Eure Küche umbauen und kocht darin gemeinsam die besten Menüs.

Ein Paarcoaching kann sein wie ein Besuch in einem Gourmetrestaurant

Wenn Du selber kochen musst, musst Du Dir einen Speiseplan überlegen, Du musst alle Zutaten einkaufen gehen und zuhause verstauen und lagern. Du musst kochen, Tisch decken und danach die Küche aufräumen.

Gehst Du in ein Gourmetrestaurant, ist da jemand, der schon ganz viel vorbereitet und gelernt hat, was Du vielleicht selber noch gar nicht kannst. Du kannst hingehen, auswählen, Dich verwöhnen lassen und geniessen.

Ein guter Coach zeigt Dir neue Wege, schenkt Dir seine volle Aufmerksamkeit und teilt all sein Wissen und Können mit Dir. Im besten Fall (und davon gehe ich aus), weil er das von Herzen gerne tut, weil es sein Spezialgebiet und seine Leidenschaft ist.

Genauso denke ich auch und ich möchte mit meiner Arbeit erreichen, dass es

weniger Scheidungen, weniger Schmerz – mehr Leichtigkeit und dafür mehr Freude

in Langzeitbeziehungen gibt.

Ein «Partnerschafts-TÜV» – sonst noch was?

Was bitte, soll das denn sein? Genau DAS! Ein TÜV wie bei einem Fahrzeug. Ich möchte bewirken, dass den Paaren klar wird, dass so ein TÜV für die Beziehung genauso nötig, sinnvoll und auch wertvoll ist wie z.B. bei ihrem Auto. Durch meine Posts in Facebook und LinkedIn und in meiner Facebookgruppe Empty Nest – Partnerschaft 2.0 rege ich immer wieder dazu an, darüber nachzudenken, was denn eigentlich noch gut läuft in der Beziehung und was vielleicht mal in einem Gespräch angeschaut werden müsste.

Solche «Paar-TÜV-Gespräche» oder vielleicht eine «Partnerschafts-Bilanz» sollten regelmässig stattfinden, am besten alle halbe Jahre.

Stimmen Eure Paarziele noch? Und natürlich auch wichtig: Wie geht es Euch in Eurer Beziehung? Habt Ihr überhaupt konkrete Ziele definiert und wenn ja, in welchen Abständen überprüft ihr das, z.B.

  • sind wir noch auf Kurs?
  • wäre es vielleicht sinnvoll noch einen Zwischenschritt einzubauen?
  • müssen wir vielleicht ein Ziel streichen oder abändern?
  • vielleicht auch: was hat nicht geklappt und warum nicht?
  • welche neuen Ziele möchten wir uns setzen?

Erfolge feiern –«juhe, das haben wir alles schon erreicht!»

Feiert Ihr als Paar auch Eure Erfolge? Bewusst, meine ich? Anerkennt Ihr Euch für erreichte Ziele?

Du kennst vielleicht schon die Idee, dass Du für Dein Leben ein Dankbarkeitstagebuch schreiben kannst. Genauso kannst Du auch ein Erfolgstagebuch führen. Das erhöht das gute und wichtige Gefühl der sogenannten Selbstwirksamkeit. Ein tolles Gefühl, darauf stolz zu sein, etwas aus eigener Kraft geschafft zu haben und das wiederum gibt Mut, etwas Neues anzupacken … Somit wird ein Erfolgskreis in Gang gesetzt. By the way: Dies beugt übrigens auch der Aufschieberitis vor.

Vorsorgen statt sich nacher sorgen oder «vor-denken statt nach-denken»

Es ist wirklich spannend zu verfolgen wie viele Menschen den Sinn eines TÜV’s bei ihrem Fahrzeug völlig erkennen und einsehen und auch bereit sind, ihn durchzuführen. Ja und es braucht auch Geld: meistens noch recht viel und wenn es nur der kleine Service ist.

Geld für eine Beratung oder einen Kurs für die Beziehung auszugeben, fällt vielen sehr schwer. Es ist erschreckend für mich wie wenig Menschen für ihre Beziehung vorsorgen statt nachher einen Scherbenhaufen zu hinterlassen. Leider spreche ich da aus eigener Erfahrung 🥲.

Dies ist nicht nur meine Meinung. Ausnahmslos alle Paartherapeutinnen, die ich kenne bestätigen, dass sie leider (und da sind sich auch alle einig) die Paare fast ausnahmslos immer nur dann zu sehen bekommen, wenn es auf der Kippe steht. Z.B.

  • Gehen ja oder nein?
  • Affäre: Partner:in auswechseln ja oder nein?
  • Affäre: wie die Scherben wieder zusammenflicken?
  • Nach zig Jahren: wie könnten wir eigentlich besser kommunizieren miteinander … ??

WIE SCHADE! – DAS TUT MIR IM HERZ WEH!

Genau dem möchte ich entgegenwirken mit meinem Vorschlag für einen TÜV: ich möchte bewirken, dass Paare immer wieder Bilanz ziehen solange es noch gut läuft und so den «Unterhalt» für ihr «Partnerschafts-mobil» pflegen.

Mein Entschluss steht fest: Ich werde das immer nochmals und nochmals posten und wenn es nur schon bei ein paar wenigen Paaren ankommt, dann HALLELUJAH! Aber je mehr, desto besser!

Ich glaube, dass in einer erfüllenden, glücklichen Beziehung das grösste Potenzial steckt, um das eigene Leben voller Energie und Kraft zu leben und über sich selber hinaus zu wachsen. Und frei zu sein. Ja frei zu sein. Ich empfinde eine Partnerschaft als befreiend.

… und dann wäre noch folgendes …

Ich möchte als Boomerin eine Art «Wiedergutmachung» leben

Ich habe Jahrgang 60 und wurde damals in eine Welt voller Möglichkeiten geboren. Flower-Power-Hippie-Zeit! Alles war möglich! Ich bin also eine Frau aus der Boomer-Generation.

Wir waren frei und wir waren auch die erste Generation, die ohne Trauschein zusammen leben durften. AIDS war noch kein Thema! Es gab kein Internet und auch noch keine Handys. Wir hatten also viel Zeit … 😉. Mit anderen Worten: wir haben das Leben aus vollen Zügen genossen. Zumindest ich.

Aber und jetzt kommt das grosse ABER: Damals gab es noch keinen Umweltschutz und den Wert Nachhaltigkeit mussten wir dort noch nicht hervorheben. Sozusagen alles war nachhaltig, aber offenbar haben wir es auch geschafft, ziemlich nachhaltig vieles kaputt zu machen … LEIDER!

Achtsamkeit leben … überall …

Permakultur-Kräuterspirale ca. 2x2 m mit kleinem Teich
Unsere Permakultur-Kräuterspirale

«Achtsamkeit in der Beziehung erzeugt Achtsamkeit überall.»

Wir leben Nachhaltigkeit mit unserem Selbstversorger-Garten, als Vegetarier und unserem Verzicht auf ein Auto.

Ich verstehe die heutigen jungen Menschen so gut, wenn sie uns anklagen und sagen: Ihr habt es verbockt und müsst es nicht mehr ausbaden. Ich höre ihnen zu, bestätige sie und sage: es tut mir leid!

Übrigens ist es auch in Partnerschaften immer wieder wichtig zu sagen, wenn einem etwas leid tut!

Trennung ja: aber von was oder wem?

Trennung kann nicht nur extrem schmerz-haft und folgenreich sein, sondern dazu auch noch superteuer. Oft ist sie sogar ein grosses Missverständnis. Viele trennen sich, weil sich ihre Partnerschaft schleichend in einen unerträglichen Zustand verwandelt, aus dem sie kaum mehr einen Ausweg finden. Das Missverständnis daran ist: sie schreiben dieses Gefühl der Unerträglichkeit dem Partner statt dem Zustand zu.

Wenn es klar ist, dass es eigentlich der unerträgliche Zustand ist und nicht zwingend der Partner, dann muss man sich nicht unbedingt trennen. Dann gibt es Handlungsmöglichkeiten und zwar einige. Den Partner kann man nicht ändern, sich selber und die eigene Art und Weise zu handeln und zu denken aber schon.

Trennungen sind häufig die Folge von «Unwissenheit». Wir wissen so viele Dinge nicht, weil es uns niemand gesagt oder vorgelebt hat. Und wir sind uns nicht mal bewusst, dass wir es nicht wissen.

Liebe und Beziehung sind eben sehr komplexe Dinge.

Fast alle Menschen aus meiner Generation haben folgende essentielle Dinge nie wirklich gelernt oder höchstens mal davon gehört:

  • gute gewaltfreie Kommunikation
  • Emotionen und Gefühle sind nicht dasselbe
  • Erwartungen und Wünsche sind nicht dasselbe
  • Beziehung und Liebe bedeuten ständige Arbeit
  • Wir können unsere Gedanken wirklich lenken und manchmal sollen wir das auch
  • usw.

Trennung als letzte Option – zuerst alles andere versuchen

Paar, das sich verzweifelt umarmt (schwarzweiss)

Bevor wir uns trennen, sollten wir also ganz viel dazu lernen und andere Möglichkeiten suchen. Z.B. andere fragen, was wir anstelle von Trennung für uns oder unsere Partnerschaft tun können, bevor wir wirklich diesen schmerzlichen Schritt gehen und uns trennen oder scheiden lassen.

Wir sind im Zeitalter des Internets und das ist in diesem Fall wirklich ein Segen. Klar besteht die Gefahr, dass Du Dich im Internet verlierst und Dir oberflächliche oder falsche Ratschläge holst, aber es gibt total viel gute Inhalte. Wähle also sorgfältig aus.

Suche nach Coaches, die Expertenwissen haben. Häufig haben sie viele Gratis-Tipps in ihren Blogs und gute Podcasts. Du musst ein bisschen herausfinden, wer zu Dir passt. Auch mein Deep O.C.E.A.N. Persönlichkeits-Assessment kann Dir/Euch dabei gute Dienste leisten oder mein «Du für Euch»-Kurs.

Anzeichen für eine Beziehungskrise

Es gibt einige Anzeichen, die auf eine Krise hindeuten.

  • häufige Streits (häufige Themen: Erziehung, Geld, Eifersucht)
  • keine Kommunikation mehr – nur noch Alltags-Smalltalk
  • keine quality time mehr – die Partner gehen sich sogar aus dem Weg
  • WG-Leben:
  • kein oder kaum mehr Sex seit längerer Zeit
  • Gleichgültigkeit – kein wirkliches Interesse mehr am Partner (mich persönlich dünkt dies das alarmierendste Anzeichen)

Wann soll man sich trennen?

Wenn Gespräche entweder gar nicht mehr stattfinden oder nur noch in Streit ausarten und das Gefühl aufkommt: «ich komme zu kurz, ich bekomme nicht das, was ich brauche» – dann ist dies ein Warnsignal.

Wenn dazu immer mehr und stärker der Gedanke kommt, vielleicht wäre eine Trennung das Beste, dann ist es definitiv Zeit, über Trennung nachzudenken.

Wenn einer oder beide von Euch nicht mehr glücklich und zufrieden sind in dieser Partnerschaft, dann müsst Ihr Euch tatsächlich von etwas trennen.

Wichtig: nicht von als Erstes von ihm oder ihr, sondern von dem, was Euch unglücklich und unzufrieden macht.

Wie konnte das geschehen?

Welche Verletzungen und Enttäuschungen haben dazu geführt, dass es so weit gekommen ist? Was hat sich angestaut oder wurde nicht ausgesprochen?

Was hat sich über die Jahre in Eure Partnerschaft geschlichen und dort Wunden oder Narben hinterlassen? Ist es Unachtsamkeit, Verbitterung, Lieblosigkeit? Sind es Muster oder Angewohnheiten, die sich mit der Zeit durch den Alltag so ergeben haben und nun unabsichtlich immer wieder neue Verletzungen erzeugen. Ein Teufelskreis also?

Haben sich Eure Lebensziele und damit eventuell auch Eure Partnerschaftsziele so geändert, dass es nun aussichtslos erscheint miteinander alt zu werden? Sprecht Ihr überhaupt darüber oder geschieht das stillschweigend? Wisst Ihr überhaupt, was der andere denkt oder meint Ihr nur es zu wissen?

Kennst Du den anderen in- und auswendig?

In langjährigen Partnerschaften hat jeder oft das Gefühl, den anderen in und auswendig zu kennen und das ist ein grosser Fehler. Vor allem dann, wenn Ihr schon lange nicht mehr darüber gesprochen habt … Denn wir verändern uns ständig und manchmal wissen wir selber nicht so genau, wer wir wirklich sind und was wir wirklich wollen.

Wie sieht Eure Partnerschaftsbilanz aus? Habt Ihr schon mal darüber geredet? Wir reden nämlich meistens mehr darüber, was nicht (mehr) gut läuft statt über das, was schon alles gut gelaufen ist. Ein Gespräch darüber kann als 1. Schritt schon sehr hilfreich sein und positive Gefühle oder Regungen in Gang bringen.

Wie hoch war die Messlatte zu Beginn?

Hast Du Deinen Partner in der Verliebtheit idealisiert? Alle Verliebten schweben auf «Wolke 7» und haben das Gefühl, sie hätten ihren Seelengefährten gefunden. Das darf sein und ist wunderschön, aber daraus zu schliessen, dass dadurch fürs ganze Leben alles dann schon irgendwie passt … – das ist gefährlich.

Ich denke, dass wir alle dazu tendieren, während der Verliebtheit die Messlatte zu hoch anzusetzen. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn wir danach auch wieder bereit wären, sie automatisch runterzuschrauben. Das sind wir aber meist nicht einfach so. Das müssen wir zuerst lernen oder die Bereitschaft dazu haben.

–> Commitment ist hier das Zauberwort.

Commitment bedeutet für mich: Im Kopf Ja sagen zu der Beziehung (ohne Hintertürchen und ohne Abwarten, ob wer Besseres nachkommt …). Ja sagen zu der Beziehung heisst: Ja zum Handeln – Ja zur Arbeit an der Beziehung.

Erwartungen neu anschauen und überdenken

Wenn aus der Verliebtheit eine feste Beziehung entsteht, fängt die Arbeit eigentlich erst richtig an. Wir sollten dann hinschauen und am besten darüber diskutieren, ob

  • unsere Erwartungen an eine feste Beziehung kompatibel sind und ob
  • unsere Vorstellung über Lebensgestaltung ähnlich sind (z.B. Kinder haben, Monogamie etc.)
  • etc.

Steckst Du schon in einer Beziehungskrise, dann gilt es also die wirklichen Erwartungen zu klären und anzuschauen, ob und wie diese für beide kompatibel gemacht werden können oder eben auch heruntergeschraubt werden können …

–> Willst Du glücklich werden oder recht haben?

Liebesbilanz: Lovestory oder Lifestory?

  • Wie viele Paare kennst Du, die eine Hollywood-Lovestory leben?
  • Wie viele Paare kennst Du, die eher eine «Lifestory» leben?

Mit LIFESTORY meine ich eine Liebesbeziehung mit Alltag. Eine Liebesbeziehung, deren Story durch das Leben geschrieben wird. Ja: manchmal kommt das Leben dazwischen.

Wir können noch so viel miteinander reden, planen und die besten Absichten haben: manchmal geschehen einfach unerwartete Dinge und dann kommt es darauf an: wie wir in diesem Moment miteinander umgehen und diese Situation meistern.

Und das kann man wirklich lernen. Und die meisten von uns haben es nicht gelernt. Genauso wie die meisten von uns nicht «Beziehung» oder «Elternschaft» oder «Unterschied zwischen Erwartung und Wunsch» «heissem und ruhigem Sex» etc. gelernt haben.

Wir gehen alle davon aus, dass das alles schon irgendwie gut läuft, weil die anderen können es ja auch.

  • Wer sind die anderen?
  • Welche anderen?
  • Wie machen sie es genau?

Auch dies sind solch falsche Vorstellungen. Was wissen wir denn schon wirklich ganz genau über «die anderen»? Sprechen wir wirklich mit ihnen über solche Tabu-Themen?

Commitment klären

Wie stark bist Du commited? Sagst Du immer noch ja zu Deiner Beziehung? Bist Du auch bereit, dafür jetzt noch einmal dazu zu lernen und zu handeln? In meinem Onlinekurs «Du für Euch» zeige ich Dir ein paar Handlungsmöglichkeiten und gebe Dir viel Hintergrundwissen.

Dann hat Eure Beziehung eine gute Chance. Du kannst sogar allein etwas ändern und schon viel bewirken, aber noch besser und auch einfacher ist es natürlich, wenn der Partner mitzieht.

Die gute Botschaft ist: Selbst wenn es später zur Trennung kommen sollte, hast Du alles getan, was möglich war. So kannst Du nachher viel besser innerlich zu Deiner Entscheidung stehen.

–> Also ändere zuerst den «Zustand» und entscheide erst dann …

Verliebtheit oder Liebe?

Verliebtheit raubt uns den Verstand. Sie setzt unsere Herzens- und Körperfasern in Brand. So sehr, dass wir uns nicht selten buchstäblich die Kleider vom Leib reissen möchten – es auch tun … und uns an Ort und Stelle lieben möchten – egal wo …

Sie katapultiert uns in den 7. Himmel und macht aus einem Tag gefühlt eine Stunde oder aus einer Stunde gefühlt einen Tag, je nachdem ob wir gerade zusammen sind oder getrennt.

Verliebtheit: junges verliebtes Paar im Schneegestöber

Liebe hingegen hat Zeit. Sie fühlt sich eher wie Ruhe und Geborgenheit an. Natürlich gehören Nähe und Zärtlichkeit auch dazu. Die Liebe ist geduldig und nachsichtig.

Wenn wir uns lieben, befinden wir uns mit beiden Beinen auf dem Boden – wir sind eher geerdet als im 7. Himmel, denn wir wissen, die Liebe ist sowieso da, ob wir gerade zusammen sind oder nicht. Wir sind uns innerlich sicher.

Liebe: Liebespaar in liebevoller Umarmung auf herbstlicher Wiese

Folgt aus Verliebtheit immer Liebe?

Die Antwort darauf ist: Leider nein – das ist ein Trugschluss. Das ist gar nicht immer so. Das wird uns zwar immer wieder erzählt und vorgegaukelt, allen voran in den Hollywoodfilmen. Es kann zwar geschehen und geschieht auch oft, aber manchmal kommt uns eben «das Leben» dazwischen …

Verliebtheit ist wie eine Art Sprungbrett oder Vorstufe für die Liebe. Sie kann die Motivation sein, sich überhaupt auf eine langjährige Beziehung einzulassen.

Es gibt viele Gründe, warum aus Verliebtheit dann doch nicht Liebe oder eine feste Liebesbeziehung wird, z.B.:

  • weil Du Dich in den Ferien im Ausland verliebst …
  • Ihr zwei völlig verschiedene Lebenspläne und Lebensziele habt
  • einer von beiden Kinder möchte und der andere nicht
  • Du noch jung bist und Dich noch nicht festlegen willst
  • Dein Gegenüber oder Du oder beide verheiratet sind
  • usw.

Grundsätzlich sind Verliebtheit und Liebe zwei total verschiedene Zustände, die nichts gemeinsam haben, wie wir immer glauben.

Ich will Dir damit überhaupt nicht die Freude am Verliebtsein nehmen – wie könnte ich auch? Denn ich finde diesen Zustand selber wunderschön und hatte manchmal das Gefühl, ich könnte sogar süchtig danach werden.

Süchtig werden ist das «Stichwort» dafür, worauf ich eigentlich hinauswill.

Die Hormone spielen verrückt

Wir verhalten uns bei einer Verliebtheit wirklich beinahe wie Süchtige. Wir tun Dinge, die wir sonst vielleicht nicht tun würden. Wir haben viel mehr Energie als wären wir auf Koks und die körperlichen Sinne reagieren wie wenn wir auf Ecstasy wären. Wir wünschen uns, dass dieser Zustand nie mehr aufhört, obwohl wir schon auch spüren, dass das auf die Dauer eigentlich viel zu anstrengend wäre.

Aber weil es sich eben nicht anstrengend anfühlt, sondern wie auf «Wolke 7», machen wir uns kaum Gedanken darüber wie es sein wird, wenn dieser Zustand wieder vorüber ist. Nein, in der Verliebtheit glauben wir sogar, dass dies immer so bleiben wird, weil wir doch unseren Seelenpartner gefunden haben: «Wir sind doch ganz sicher die Ausnahme!»

Aber wie Du vielleicht selber schon erlebt hast, geht es eben doch vorbei … Manchmal entsteht aus dieser Verliebtheit fliessend eine Beziehung, die sich immer noch super anfühlt. Manchmal aber hört der Zustand ziemlich abrupt und vielleicht auch schmerzhaft auf. Dann nämlich, wenn einer der beiden plötzlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommt und anfängt zu nörgeln oder gar findet, dass das Ganze eine Täuschung war … Oder es ganz einfach im wirklichen Leben nicht passt. («Gruss von Wolke 7»)

Natürlich haben sich schon viele Psychologen und Wissenschaftler mit diesen Phänomenen beschäftigt und herausgefunden, dass bei Verliebtheit eben ganz andere Hormone am Start sind als bei der Liebe. Eine andere Paartherapeutin nennt sie sogar eine «hormonelle Gehirnvergiftung».

Verliebtheit: chemisches Feuerwerk

Viele wissenschaftliche Erklärungen und Studien haben untersucht, welche Hormone bei Verliebtheit am Start sind. Bei einer Verliebtheit sind insgesamt 7 Hormone im Spiel und was die einzelnen Hormone bewirken ist ganz schön interessant. Die Journalistin Franziska Knupper beschrieb das in ihrem Spiegel-Online-Artikel sehr gut und spannend.

Übrigens: wir können diese Hormone nicht willentlich erzeugen, aber sie werden ausgeschüttet, wenn wir in diesen Zuständen sind und das kann 3 bis 18 Monate anhalten. OMG!!!

Emotional gesehen gibt es bei der Verliebtheit oft ganz schön Verwirrungen, Verstrickungen und neben euphorischen Höhenflügen auch depressive Abstürze.

Bei Verliebtheit wird jede Menge Dopamin ausgeschüttet. DOPAMIN ist das sogenannte Glückshormon. Es beeinflusst die Motivation und steigert den Antrieb. Unser Gehirn liebt es, weil es auch der Belohnungsbotenstoff ist und unser Gehirn liebt Belohnungen.

Liebe: wärmendes Feuer

Bei der Liebe hingegen ist ein ganz anderes Hormon beteiligt – nämlich OXYTOCIN. Dies ist das sogenannte Bindungshormon. Es wird ausgeschüttet, wenn eine Mutter ihren Säugling zum ersten Mal nackt auf ihren nackten Bauch gelegt bekommt oder beim Stillen. Es entsteht bei Zärtlichkeiten und Berührungen (Umarmungen, Streicheln usw.), aber auch bei liebevollen Gedanken.

Es wirkt beruhigend und löst vor allem das Gefühl von Geborgenheit aus. Diese Art von Belohnung ist viel «unaufgeregter» wie das Gefühl von Leidenschaft und Erregung, welche bei der Verliebtheit eine sehr grosse Rolle spielen.

Viele Menschen empfinden Ruhe und Geborgenheit manchmal als Langeweile und es entsteht das Gefühl, in ihrem Leben fehle das Abenteuer. Deshalb kann es geschehen, dass sie sich plötzlich – gewollt oder nicht – in einer Affäre oder «Fremdverliebtheit» wiederfinden. Affären sind real. Bei Fremdverliebtheit sind es «nur» Gefühle für eine andere Person in der Phantasie, ohne körperlichen Sex. Beide Zustände können eine längere Zeit anhalten.

Verliebtheit oder Liebe und Affären

Aus dieser vermeintlichen Langeweile kann es geschehen, dass Menschen «plötzlich» (meist eben nicht wirklich plötzlich) fremd gehen, eine Affäre haben oder zumindest «fremdverliebt» sind.

Und nein: das passiert nicht nur, wenn die Beziehung in einer Krise oder ein bisschen eingeschlafen ist. Es kann auch geschehen, wenn die eigene Beziehung sogar sehr gut ist. Weshalb ist das so? Weil die Biologie oder Hirnchemie eine andere ist bei Verliebtheit als bei Liebe. Und unser Gehirn manchmal ganz eigene Wege geht oder gehen will.

Manchmal braucht es nur die Gelegenheit und noch einen Funken dazu und das Feuer entbrennt … Zuerst vielleicht nur mit Fremdverliebtheit, dann folgt aber vielleicht auch eine Affäre draus.

Wie lange dauert denn die Verliebtheit wirklich

Ich fand Zahlen von 3 Monaten bis zu 2 Jahren. Genügend Zeit also, um den momentanen Lieblingsmenschen genauer kennenzulernen und daran zu arbeiten, ob daraus Liebe wird. Ja genau: ARBEITEN!

Viele Menschen glauben, dass sie nur den einen richtigen Herzensmenschen treffen müssen und dann ergibt sich alles wie von alleine. Die Liebe «macht» das dann schon … Bullshit – Pustekuchen!

Eine Beziehung führen bedeutet Arbeit – dass die Liebe einfach so von allein bleibt und immer toll ist und und und … ist eine Illusion – eine Phantasie – ein Luftschloss.

Was also ist mit der Liebe?

Wie schon erklärt, ist Liebe ein völlig anderer Zustand – auch hormontechnisch gesehen. Liebe kann aus Verliebtheit entstehen oder bewusst gewählt werden. Ob aus einer Verliebtheit Liebe wird, hat mit verschiedenen Dingen zu tun.

Einerseits hängt dies davon ab, ob die äusseren Umstände es erlauben, dass daraus eine langjährige Beziehung werden kann und andererseits spielt auch der Alltag eine wichtige Rolle: Passen Eure Persönlichkeiten zusammen, habt Ihr dieselben Lebenspläne und wie funktioniert Ihr zusammen, wenn es mal nicht rund läuft.

Liebe in langjährigen Beziehungen bedeutet Arbeit und Commitment, wenn die Partnerschaft erfüllend und glücklich bleiben soll.

Das Schönste an der Liebe ist: Liebe kann tatsächlich ein Leben lang dauern und sogar noch wachsen. Verliebtheit definitiv nicht – bei niemandem. Es können im Laufe des Lebens wieder Verliebtheitsgefühle auftauchen oder Du kannst daran erinnert werden.

Diese Gefühle werden (leider) nie mehr so intensiv sein wie am Anfang der Beziehung. Die biochemischen Prozesse laufen bei der ersten Verliebtheit eben anders wie danach.

Es ist ein ähnliches Phänomen wie bei der ersten Spritze Heroin: Die 1. erzeugt den grössten «Flash». Alle anderen danach sind nie mehr so intensiv! Die Sehnsucht nach diesem ersten Flash lässt dann die Menschen süchtig werden. Weil die Sucht «sucht» ja etwas. Aber vielleicht am falschen Ort?

Wenn Du der Geborgenheit in der Liebe genau so viel Wert geben kannst, wie den «Wahnsinnsgefühlen» in der Verliebtheit, musst Du nicht mehr ver-«suchen», dieses erste Gefühl immer wieder erleben zu wollen.

Doris Schellenberg

Kintsugi – goldenes Reparaturkit für Paare

Kintsugi – goldenes Reparaturkit für Paare. Schon vor Jahren ist mir Kintsugi begegnet und hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Diese Philosophie – aus etwas Zerbrochenem mit Gold oder Platin ein neues Kunstwerk zu erschaffen – hat mich als kreativer Mensch total fasziniert. Kintsugi ist für mich eine wunderbare Metapher, um Beziehungsschwierigkeiten zu überwinden und gestärkt daraus hervorzugehen oder eben auch daraus ein neues Kunstwerk entstehen zu lassen.

Kintsugi oder Zerbrochenem neues Leben einhauchen

Kintsugi: violette Keramikschale mit Goldadern und vergoldeten Scherben eingefügt.
Keramikschale mit Kintsugitechnik

Kintsugi ist auch bekannt als Kintsukuroi. Das ist eine von langer Tradition geprägte japanische Methode, um zerbrochene Keramik zu reparieren.

In Kintsugi wird die Keramik mit einem speziellen Lack (urushi) repariert, der mit Gold-, Silber- oder Platinstaub gemischt ist. Die reparierte Keramik wird dann auf Hochglanz poliert, wodurch die Linien der Reparatur hervorgehoben werden und so ein einzigartiges und schönes Muster entsteht. Ein neues Kunstwerk! Wichtig sind die Schönheit und die Bedeutung, die der Betrachter durch das Objekt erfährt.

Das Besondere daran: Kintsugi versucht nicht, die offensichtlichen Makel der Reparatur zu verbergen. Nein, vielmehr stellt es diese durch die Verwendung von Gold- oder Silberpigmenten im Lack in den Vordergrund – und schafft so eine völlig neue Schönheit und Wertschätzung des ursprünglichen Objekts. Das ist die Philosophie von Kintsugi.

Und genau dies ist auch meine Philosphie für Partnerschaften!


Wabi-Sabi oder die Schönheit im Makel

Die Ästhetik, die hinter Kintsugi steckt, heisst Wabi-Sabi. Das bedeutet die Schönheit im Vergänglichen, Alten oder Fehlerhaften zu verstehen. Eine einst zerbrochene Teeschale ist nicht weniger Wert, als eine makellose, neue Schale. Die Schale erhält durch die aufwendige Restauration einen einzigartigen Status, dessen Wert kaum einzuschätzen ist.

Metapher für Kintsugi: rotes Herz aus Bruchstücken

Kintsugi, Wabi-Sabi und Nachhaltigkeit

Upcycling ist die europäische Antwort auf die japanische Wabi-Sabi-Philosophie.

Was der Ingenieur Reiner Pilz 1994 in einem Zeitschriftenartikel als “Upcycling” bezeichnete, ist vielleicht die europäische Antwort auf die japanische Wabi-Sabi-Philosophie. Er schrieb über die damalige Recycling-Situation in Deutschland:

«Recycling? Ich nenne das Downcycling. Was wir brauchen, ist Upcycling, das alten Dingen mehr Wert zuspricht, nicht weniger.»

Reiner Pilz

Zwar ist der Gedanke hinter Upcycling mehr der Nachhaltigkeit zuzusprechen, als dem ästhetischen Wert eines Objekts. Doch neben DIY-Reparaturen und Vintage-Modetrends, nimmt die Beliebtheit an Alternativen zum Wegwerfen kaputter und alter Dinge zu.

Basierend auf einem Thesenpapier der Interaktionsdesignerinnen Vasiliki Tsaknaki und Ylva Fernaeus, das Wabi-Sabi-Design in Mensch-Computer-Interaktionen anspricht, organisierte eine Bloggerin von Meaningful Devices im Mai 2017 einen Workshop im FabCafe Tokyo. Das Thema des Workshops: Elektronisches Kintsugi, das beispielsweise durch menschliche Berührung ein Licht zum Leuchten bringt, oder einen Ton erzeugt.

Kintsugi – das goldene Reparaturkit als Metapher für Paare, aus Schwierigkeiten Stärken zu machen

Was tust Du, wenn Dir eine Keramikschale runterfällt und sie zerspringt? Wahrscheinlich wirfst Du sie weg. Vor allem dann, wenn sie Dir nicht so wichtig ist. Falls sie für Dich wichtig ist und Du sie noch retten willst, versuchst Du sie sicher so gut wie möglich zu reparieren. Wahrscheinlich möglichst so, dass niemand sieht, dass sie nicht mehr unversehrt und wie neu ist. Wenn Du sie irgendwo aufstellst, drehst Du sie mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit so, dass die «geflickte» Stelle möglichst verborgen bleibt …

Erkennst Du Dich da wieder? Ich glaube, dass wir (hier im Westen) fast alle so ticken. Wenn wir etwas flicken und es sieht noch gut aus, freuen wir uns und denken vielleicht noch, dass wir Glück gehabt haben oder dass es Zufall ist?

Kintsugi-Herzen: 2 rote Herzen mit goldenen Adern als Symbol für Kintsugi

Im Zusammenhang mit Partnerschaft sehe ich Kintsugi als Metapher dafür an, wie Paare Schwierigkeiten überwinden und gestärkt daraus hervorgehen können. So wie die reparierte Keramik schöner ist, weil sie zerbrochen ist und verschönert wurde, kann eine Beziehung, die Herausforderungen überstanden hat, dadurch stärker und bedeutungsvoller werden.

Das Konzept von Kintsugi kann auf Partnerschaften angewendet werden, in denen beide Partner die Fehler und Unvollkommenheiten des anderen akzeptieren, diese schätzen und zusammenarbeiten, um ihre Beziehung zu reparieren und zu stärken.

Nicht nur bei Keramik gibt es schnell mal Scherben …

Wie funktioniert das goldene Reparaturkit von Kintsugi?

In einem vielstufigen und lang andauernden Prozess werden auseinandergebrochene oder gesprungene Keramiken repariert. Dazu wird der japanische Lack urushi in mehreren Schichten aufgetragen, wahlweise mit goldenen oder silbernen Pigmenten bestäubt und anschließend poliert.

Kintsugi-Reparaaturkit: Schale mit Goldfarbe, Pinsel, Scherben – Arbeitsplatzvorbereitung für Kintsugi

Die einst gebrochenen Stücke werden glatt und geschmeidig zusammengefügt und ergänzen sich zu einem neuen Ganzen, das in den meisten Fällen, der Schönheit des Originals in nichts nachsteht. Das Wichtigste an Kintsugi jedoch, ist laut Muneaki Shimode, einem Kintsugi-Meister aus Kyōto, nicht die physische Erscheinung des eigentlichen Objekts. Wichtig sind die Schönheit und die Bedeutung, die der Betrachter durch das Objekt erfährt.

Genauso wie bei Dir: wichtig ist wie DU die Schönheit und Bedeutung Deiner Beziehung erfährst.

Kintsugi und Achtsamkeit

Deshalb gefällt mir Kintsugi so gut. Einer meiner wichtigsten Werte ist Achtsamkeit. Und Kintsugi bedeutet für mich pure Achtsamkeit. Achtsamkeit ist für mich einer der wichtigsten Pfeiler für eine gute Partnerschaft, aber auch für die Beziehung mit anderen Menschen überhaupt.

Im Zusammenhang mit Liebe Kintsugi wird als Metapher für die menschliche Erfahrung gesehen, in der wir alle Risse und Unvollkommenheiten haben, aber Schönheit und Stärke in diesen Unvollkommenheiten finden können. Es ist eine Möglichkeit, unsere Fehler und Schwachstellen anzunehmen und zu feiern, anstatt zu versuchen, sie zu verbergen.

Kintsugi – die inspirierende Art, über Liebe nachzudenken

So wie die Risse in einem Stück Keramik repariert und mit Gold gestärkt werden, kann eine Beziehung durch Herausforderungen stärker und widerstandsfähiger werden. Natürlich nur dann, wenn Du die Herausforderungen entsprechend annehmen, bearbeiten und transformieren kannst.

Kintsugi kann auch als ein Weg gesehen werden, Liebe und Beziehungen mit einem Gefühl der Akzeptanz und des Verständnisses anzugehen, anstatt zu versuchen, Fehler und Unvollkommenheiten zu verbergen oder zu ignorieren.

In einer Partnerschaft kann Kintsugi von beiden Partnern angewendet werden. Aber nur wenn sie bereit sind, offen und ehrlich über ihre Fehler und Unvollkommenheiten zu sprechen, zusammenzuarbeiten und eventuell auftretende Problem zu beheben. Anstatt zu versuchen, Probleme zu verbergen oder zu ignorieren, sollten beide Partner sie anerkennen und akzeptieren und sie als Chance für Wachstum und Verbesserung der Beziehung nutzen.

Eine andere Möglichkeit, Kintsugi in einer Paarbeziehung anzuwenden, besteht darin, die einzigartigen Qualitäten und Erfahrungen, die jeder Partner in die Beziehung einbringt, wertzuschätzen und zu feiern. Feiern ist doch immer gut …

Dies kann beinhalten, die Unterschiede zu akzeptieren und anzunehmen und sie zu nutzen, um die Beziehung zu stärken und so auch lebendiger zu gestalten. Dazu gehört, offen und ehrlich mit den eigenen Schwächen umzugehen und die Schwachstellen des Lieblingsmenschen zu verstehen und zu unterstützen.

Kintsugiphilosophie: Wertschätzung, Achtsamkeit und Schönheit

Es ist wichtig, daran zu denken, dass es bei Kintsugi nicht nur darum geht, zerbrochene Teile zu reparieren. Im Gegenteil: die Reparatur soll als einzigartiger und schöner Aspekt des Objekts betrachtet werden. In einer Partnerschaft bedeutet dies, die Herausforderungen und Kämpfe, die mit jeder Beziehung einhergehen, anzunehmen und wertzuschätzen. Ja sogar sie als Gelegenheit zu nutzen, um zu wachsen und die Bindung zwischen den Partnern zu stärken.

2 rote Kerzensänder aus Holz mit 2 brennenden Teelichtern

Kintsugi ermutigt uns, die einzigartigen Qualitäten von uns selbst und unseren Lieben anzunehmen und zu feiern, anstatt zu versuchen, sie zu ändern oder zu reparieren. Letztendlich kann die Philosophie von Kintsugi eine hilfreiche und inspirierende Art sein, über Liebe und Beziehungen nachzudenken. Sie soll uns daran erinnern, dass es möglich ist, selbst in den schwierigsten Zeiten Schönheit und Stärke zu finden.


Kintsugi – das goldene Reparaturkit als Zukunftsaussicht für Dich und Deine Paarbeziehung

Ich möchte Dir verschiedene Tools zeigen wie Du in Deiner Beziehung zu Deinem Lieblingsmenschen wieder – wie zu Beginn – die Schönheit entdecken und bewundern kannst. Und wie Du aus einer schwierigen Situation eine Herausforderung machen kannst, um daran zu wachsen und Stärke für Dich und Euch daraus zu kreieren.

Dazu lade ich Dich ein zu meiner online-Challenge «Du für Euch»


Diese Website habe ich selber erstellt mit Unterstützung von Sabine-Laepple.de . Ich kann Dir Sabine an dieser Stelle wärmstens empfehlen, wenn Du auch Deine eigene Website-Gestalterin werden möchtest. 

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